Erreger-Nachweis: 2 ml Liquor, Blutkultur, Aspirate aus hämorrhagischen Hautinfiltrationen, Abstriche vom Nasopharynx bei Fahndung nach Meningokokkenträgern. Antigen-Nachweis: 2 ml Liquor für den Agglutinationstest: Aufgrund der ausgeprägten Umweltempfindlichkeit der Meningokokken muss das Material schnellstmöglich bei Raumtemperatur
ins Labor transportiert werden, eine telefonische Vorankündigung im Labor ist wünschenswert!

Meningitis, Sepsis, Waterhouse-Friderichsen-Syndrom;

Gemäß §7 IfSG wird der direkte Nachweis von Neisseria meningitidis aus Liquor, Blut, hämorrhagischen Hautinfektionen oder sonstigen sterilen Bereichen vom Labor namentlich an das Gesundheitsamt gemeldet. Der Verdacht auf eine Meningokokken-Meningitis oder -sepsis bzw. Erkrankung und die Todesfolge sind vom behandelnden Arzt gemäß §6 IfSG ebenfalls zu melden.

Eine Sepsis oder Meningitis durch Meningokokken ist in Deutschland sehr selten, allerdings ist der Verlauf einer Sepsis oder Meningitis durch Meningokokken sehr dramatisch und mit einer hohen Letalität verbunden. Nur virulente Erreger führen zur Erkrankung. Eine asymptomatische Besiedlung des Nasopharynx wird in bis zu 10% der Bevölkerung beobachtet, unter Jugendlichen oder Bewohnern von Gemeinschaftsunterkünften bis zu 30%. Bei Verdacht auf eine Meningokokken-Infektion muss eine sofortige Krankenhauseinweisung veranlasst werden. Aufgrund der hohen Kontagiosität haben Kontaktpersonen (z.B. alle Haushaltsmitglieder, Banknachbarn in der Schule, enge Freunde etc.) ein erhöhtes Infektionsrisiko und sollten über Frühsymptome (Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen) informiert werden. Für Kontaktpersonen wird eine Chemoprophylaxe (PEP: Postexpositionsprophylaxe mit Rifampicin oder Ciprofloxacin oder Ceftriaxon) und ggf. eine zusätzliche postexpositionelle Impfung empfohlen.
In Deutschland vorherrschend ist der Serotyp B (ca. 70% der invasiven Meningokokken- Erkrankungen, IME), gefolgt von Serotyp C (ca. 20%), gelegentlich lässt sich Serotyp Y und Serotyp W nachweisen, v.a. bei Erwachsenen. Serotyp W imponiert mit einem atypischen klinischen Verlauf (v.a.gastrointestinale Beschwerden, Pneumonie). Serotyp A kommt hauptsächlich im sog. Meningitis- Gürtel (Subsahara- Region) vor (Reiseanamnese!). Zu bachten sind auch gelegentliche Meningokokken Ausbrüche unter MSM (v.a. Serotyp C)
Weitere Hinweise: www.rki.dewww.meningococcus.de