Speichel: Wir bieten ein Speichelsammlersysteme mit entsprechenden Anleitungen an (Quantisal® von Immunalysis). Im Rahmen einer Substitutionstherapie werden Speichelentnahmeröhrchen von Labor Krone kostenlos zur Verfügung gestellt.

Siehe Befundbericht

V.a. Drogenabusus, Intoxikation

Das Drogenscreening im Speichel mittels LC-MS/MS umfasst entweder
die vier Hauptgruppen (Kürzel: SPEIL4):
• Cannabinoide
• Cocain (Benzoylecgonin, Norcocain)
• Amphetamine (Amphetamin, Methamphetamin, MDA, MDMA)
• Opiate (Morphin, 6-Monoacetylmorphin, Codein, Dihydrocodein)

oder sieben Hauptgruppen (Kürzel: SPEILC):
SPEIL4, zusätzlich
• Methadon (EDDP)
• Benzodiazepine ( Diazepam, Nordiazepam, Oxazepam, Alprazolam, Bromazepam, Flunitrazepam, 7-Aminoflunitrazepam, Clonazepam), Z-Substanzen (Zolpidem, Zopiclon)
• Opioide (Buprenorphin, Norbuprenorphin, Tilidin, Nortilidin, Oxycodon, Tramadol, O-Desmethyltramadol, Fentanyl, Norfentanyl), Ketamin

Speichel als Untersuchungsmatrix bietet im Vergleich zu Urin eine Reihe von Vorteilen. Eine Manipulation ist praktisch unmöglich. Für das Praxispersonal ist der Arbeitsaufwand bei der Probenahme im Vergleich zu Urin geringer. Die Probenahme erfolgt schnell und ist auch bei Patienten mit trockenem Mund möglich. Außerdem erfolgt keine Verletzung der Intimsphäre wie bei der Abgabe von Urin unter Aufsicht. Im Gegensatz zu Urin, welcher meistens nur Drogenmetabolite aufweist, können im Speichel generell sowohl die Muttersubstanzen als auch die Stoffwechselprodukte nachgewiesen werden. Der Nachweis der Metaboliten Benzoylecgonin, 6-Monoacetylmorphin, EDDP und Norbuprenorphin belegt jeweils die aktive Einnahme und erfolgte Verstoffwechselung von Cocain, Heroin, Methadon bzw. Buprenorphin. Da bei den neueren synthetischen Drogen (Stichwort NPS – Neue Psychoaktive Substanzen) häufig nur die Muttersubstanz bekannt ist, die Metaboliten dagegen häufig nicht identifiziert sind, ist die Speicheluntersuchung auch hier von Vorteil. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Matrixeffekte bei der Analytik von Speichel generell geringer sind als im Urin (Nachweis von synthetischen Drogen im Speichel ist in Vorbereitung). Verdünnte Proben durch die Einnahme größerer Flüssigkeitsmengen oder absichtliche Verdünnung der Probe stellen ein immer wieder auftretendes Problem bei Urinanalysen dar. Normierte Referenzwerte für Drogen pro Gramm Kreatinin im Urin stehen meistens nicht zur Verfügung. Zwar sind die Konzentrationen von Drogen- und Medikamen- tenwirkstoffen im Speichel deutlich geringer als im Urin, mit heutigen empfindlichen chromatographischen Analyseverfahren stellt dies jedoch keinen entscheidenden Nachteil dar. Ein Nachweis von Drogen im Speichel ist ein zuverlässiger Hinweis auf eine kürzlich erfolgte Aufnahme. Amphetamin, Methamphetamin, Cocain, Morphin und Codein sind im Speichel generell länger nachweisbar als im Blut. Die Konzentration von THC ist im Speichel höher als im Blut, was ebenfalls zu einer längeren Nachweisdauer führt. Für die Benzodiazepine dagegen ist die Nachweisdauer im Speichel generell geringer als im Blut. Die Kosten eines chromatograpischen Screenings im Urin und im Speichel sind vergleichbar.