Mit der Änderung der Mutterschaftsrichtlinie wird jeder Schwangeren im 6. bis 7. Schwangerschaftsmonat (24+0 bis 27+6 SSW) die Möglichkeit eines Tests auf Gestationsdiabetes angeboten. Die Richtlinie ist am 3. März 2012 in Kraft getreten.

Vortest bei allen Schwangeren 24+0 bis 27+6 SSW mit 50 g OGTT:

• Es wird eine 50 g Glucose-Lösung getrunken
• Die Schwangere darf nicht nüchtern sein (0 Minuten-Wert für BZ nicht erforderlich)
• Tageszeit beliebig
• Abnahme einer venösen Blutprobe (korrekt befüllte S-Monovette® GlucoEXACT) nach 60 Minuten
• Bestimmung der Glukosekonzentration im venösen Plasma im Labor oder durch geeignetes Blutzuckermessgerät zur Sofortmessung

Bei BZ-Werten ≥ 135 mg/dl – 199 mg/dl nach 60 Minuten besteht der Verdacht auf einen Gestationsdiabetes, so dass ein 75 g OGTT angeschlossen werden sollte.

Bei BZ-Werten  ≥  200 mg/dl wird nicht die Diagnose Gestationsdiabetes, sondern kann die Diagnose »Erstmanifestation eines Diabetes mellitus in der Schwangerschaft« (ohne Durchführung eines 75g OGTT) gestellt werden.

Vortest bei allen Schwangeren 24+0 bis 27+6 SSW mit 75 g OGTT:

• Es wird eine 75 g Glucose-Lösung getrunken
• Die Schwangere muss nüchtern sein mit Nüchternperiode ≥ 8 Stunden
• Venöse Blutentnahme (korrekt befüllte S-Monovette® GlucoEXACT) vor Glukoseeinnahme (0 Minuten), nach 1 und 2 Stunden
• Bestimmung der Glukosekonzentration im venösen Plasma im Labor oder durch geeignetes Blutzuckermessgerät zur Sofortmessung

75 g OGTT:
Die Diagnose eines Gestationsdiabetes wird gestellt, wenn einer der folgenden Werte erreicht wird:

• nüchtern: BZ ≥ 92 mg/dl
• nach 1 Stunde: BZ ≥ 180  mg/dl
• nach 2 Stunden: BZ ≥ 153 - 200 mg/dl
  Die Diagnose eines Gestationsdiabetes wird bereits bei Überschreiten eines Grenzwertes gestellt.

Die Diagnose »Erstmanifestation Diabetes mellitus in der Schwangerschaft« wird gestellt, wenn folgende Werte erreicht sind:

• nüchtern BZ ≥ 126 mg/dl
• nach 2 Stunden: BZ ≥ 200 mg/dl