1 ml EDTA-Plasma,
bei tagesgleicher Messung das Material bei Raumtemperatur lagern, nicht im Kühlschrank verwahren (Aktivierung von Pro-Renin). Bei längerem Transportweg oder Postversand ist tiefgefrorenes EDTA-Plasma zu verwenden.

Liegend:
2,8 mU/l – 39,9 mU/l

Stehend:
4,4 mU/l – 46,1 mU/l

Unklare Elekrolytstörungen (Hyper- und Hyponatriämie, Hyper- und Hypokaliämien) V. a. Primären Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom), Inzidentalome, V. a. Renin-bildende Tumore der Niere (sehr selten)

Ohne die zeitgleiche Bestimmung von Aldosteron ist eine zuverlässige Beurteilung allerdings nicht möglich. Die zusätzliche Bestimmung des Aldosterons ist bei Diagnostik hinsichtlich eines Primären Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom) zwingend erforderlich, um den Aldosteron-Renin-Quotienten (ARQ) zu bilden.
Einige antihypertensive Medikamente können den Befund beeinflussen und sollten bei der alleinigen Interpretation des Reninwertes berücksichtigt werden:

Falsch positive Befunde:
Thiazid-Diuretika, Schleifendiuretika, ACE-Hemmer, AT-1-Blocker, Aldosteronrezeptorantagonisten (z. B. Spirinolacton, Eplerenon), Calcium-Antagonisten vom Dihydropiridin-Typ (z. B. Nifedipin, Amlodipin), Renin-Inhibitoren (z. B. Aliskiren)

Falsch negative Befunde:
Betablocker, Zentral wirksame Alpha-1-Inhibitoren (z. B. Clonidin)

Ohne Einfluss auf Befund:
Kalziumantagonisten vom Phenylalkylamintyp (z. B. Verapamil), periphere Alpha-Antagonisten (z. B. Doxazosin), Dihydralazin.
Vor Bestimmung des isolierten Renins sollte daher unter mindestens einwöchiger Karenz der zu falsch positiven und falsch negativ führenden Antihypertensiva die Bestimmung durchgeführt werden. Ausnahme davon sind Aldosteronrezeptorantagonisten, diese müssen mindestens 4 Wochen vor der Bestimmung abgesetzt werden.